18. Januar 2014
Diskussionsrunde
von Thorsten Stache
Begrüßung
Der Vorsitzende des Arbeitskreises Wasserpflanzen (AKW) und der Regionalgruppe Bayern-Süd (BayS) begrüßt alle Anwesenden Mitglieder sowie die Gäste im Gasthaus Amperlust. Leider musste das Januar-Treffen kurzfristig um eine Woche nach vorne verlegt werden. Er verteilt den 2014-Flyer an alle, die ihn noch nicht per E-Mail bekommen hatten.
Claus-Dieter fährt mit dem Bericht über den Arbeitskreis fort, und spricht das diesjährige AWK-Jahrestreffen in Deggendorf an. Es wird von der Regionalgruppe Bayerwald ausgerichtet und findet vom 13.06-15.06.2014 im Hotel Burgwirt statt. Claus-Dieter fordert alle potentiellen Teilnehmer auf, sich rechtzeitig anzumelden und ein Hotel für die Übernachtung zu buchen.
Als nächstes erwähnt der Vorsitzende noch die Aquafish-Messe in Friedrichshafen und berichtet vom Treffen der Regionalgruppe Baden-Württemberg. Dort hielt Oliver Knott einen Vortrag über die Invitro-Kultur von Wasserpflanzen sowie deren Vorteil für den Handel und Vertrieb. Es waren dort über 10 Mitglieder von unserer Regionalgruppe anwesend, so dass sich spontan eine “Abordnung” bildete.
Anschließend lässt Claus-Dieter noch zwei literarische “Leckerbissen” zur Ansicht herumgeben. Als erstes die aktuelle russische “Aquaplanta” von unserem Freund und AKW-Mitglied Alexander Grigorov. Das zweite Buch trägt den Titel “ Köstliches von Sumpf- und Wasserpflanzen” und ist wörtlich zu verstehen. Der Autor Dr. Markus Strauß stellt essbare Wasser- und Sumpfpflanzen vor und gibt Tipps, was Mann oder Frau so alles Leckeres aus ihnen zubereiten kann. Das Buch ist im Hädecke-Verlag erschienen.
Zum Schluss wird noch der Aquarien-Fragebogen angesprochen. Letztes Jahr hatten wir uns darauf verständigt, dass solch ein Formular angefertigt und von möglichst allen Mitgliedern ausgefüllt werden soll. Ziel ist es, dass wir unser Wissen sammeln, um daraus z.B. einen Vortrag gestalten zu können oder Themen für vertiefende Diskussionsrunden zu finden.
Diskussionsrunde
Claus-Dieter startet die Diskussionsrunde mit dem Vorlesen eines Briefes, in dem ein Kollege aus Österreich um Hilfe bittet. Er verwendet für seine Ausstellungsbecken den Java-Farn (Microsorum pteropus) als Begrünung der Becken und Versteckmöglichkeit für die Fische. Leider bekommen seine Pflanzen immer braune Blätter und müssen für die Ausstellung oft aufwändig hergerichtet werden. Er vermutet, dass der Grund für dies Problem in der emersen Kultur der gezüchteten Pflanzen liegt. Darum wendet er sich an den AKW und fragt, ob er über uns submers kultivierte Pflanzen bekommen könnte. Alle diskutieren über den Grund der braunen Blätter und berichten über ihre eigenen Erfahrungen mit dieser Pflanze. Es findet sich jedoch niemand, der den Java-Farn in größeren Mengen für den Kollegen in Österreich anbieten kann. Claus-Dieter fragt in die Runde, ob jemand den Brief beantworten könnte, mit Erfolg. Anschließend kommt die Variation „Windeloev“ zur Sprache, mit dem Hinweis, dass vermutlich alle Exemplare aus einer einzigen Pflanze mit dieser ungewöhnlichen Blattform entstanden und damit alles Klone sind.
Rotala indica
Der AKW-BayS-Vorsitzende berichtet, dass jetzt erstmals ein echtes Exemplar dieser Art entdeckt wurde. Die unter diesem Namen bisher gehandelte Spezies gehört wahrscheinlich zur Gattung Altenanthera. Es melden sich einige Mitglieder zu Wort und berichten über ihre Erfahrungen mit dem Import von Wasserpflanzen. Das Problem im Bezug auf die Rotala indica liegt aus ihrer Sicht darin, dass von den Importeuren oft Pflanzen vertrieben werden, ohne dass der ursprüngliche Fundort bekannt ist, was die Bestimmung der Pflanzenart erschwert.
Cryptocoryne cordata ‚Flamingo‘
Dieser Wasserkelch ist aufgrund seiner rosafarbenen Blattnerven sehr begehrt. Ein AKW-Mitglied berichtet über seine Erfahrungen mit dieser Art. Er stellt die Frage in die Runde, ob sich die spezielle Färbung über die Jahre hinweg zurück entwickelt. Derzeit ist die Ursache für diese aparte Blattzeichnung noch unbekannt. Die Kultur ist als schwierig zu betrachten und generell komplizierter als bei C. cordata.
Aquascaping
Als nächstes rückt das Thema der Beckengestaltung in den Fokus. In den letzten Jahren haben insbesondere junge Aquarianer das sog. Aquascaping für sich entdeckt. Die AKW-BayS-Mitglieder berichten ihre Meinung über diese teils sehr aufwändige Aquariengestaltung. Viele sind der Ansicht, dass diese Becken nicht auf eine lange Standzeit (mehrere Jahre) ausgelegt sind, sondern eher für mehrere Monate betrieben werden, um ein ein bestimmtes “Scape” fotografieren zu können. Die meisten anwesenden Wasserpflanzen-Freunde verfolgen eher eine Beckengestaltung in Anlehnung an den Holländischen Stil. Schließlich wird versucht, möglichst viele unterschiedliche und außergewöhnliche Pflanzenarten in Kultur zu halten und sie auch zu vermehren. Desweiteren wird über Nano-Becken in Verbindung mit dem Aquascaping gesprochen und gefragt, ob sich in Zukunft der Trend eher in Richtung größerer Aquarien (>80cm) verschiebt.
Wasserwechsel und Filterung
Passend dazu wird auch gleich die Frage nach dem Wasserwechsel gestellt. Einige berichten, wie oft und wie viel Wasser sie bei ihren Becken austauschen. Dabei zeigt sich, dass es hier große Unterschiede gibt. Der eine wechselt wöchentlich um die 50%, der andere nur alle paar Monate 10-20%. Eine pauschale Antwort lässt sich aus den Erfahrungsberichten nicht ableiten. Es ist vom Beckentyp und der Einrichtung abhängig.
Zur Frage des Wasserwechsels gesellt sich auch die nach dem Filter. Doch hier unterbricht Claus-Dieter die Diskussion, er möchte dieses Thema bei einem weiteren Treffen vertiefen und heute mehr über verschiedene Pflanzen sprechen, die von uns gepflegt werden. Es kommt der Vorschlag, drei Pflanzen aus der Tombola auszuwählen und kurz darüber zu referieren. Es sind Pogostemon erectus, Staurogyne repens und Bucepalandra motleyana. Diese seltene Pflanze ist derzeit sehr angesagt und nur schwer zu bekommen. Herr Dr. Bogner erzählt die Geschichte des Bucephaladra-Funds, wo sie in ihrer natürlichen Umgebung wächst und deren Import. Der lateinische Name bezieht sich auf die männliche Blüte, die zwei “Stierhörner” (buce/bous= Stier, cephale=Kopf, andros=Mann) hat.
Flowgrow-Forum im Internet
Unter den Teilnehmern des Januar-Treffens sind auch zwei neue Gäste, die sich als langjährige Aquarianer vorstellen. Einer von beiden ist sogar aktiver “Aquascaper” und erzählt kurz von seinem Hobby und dem Wasserpflanzen-Forum „www.flowgrow.de“ im Internet, was sich zu einer der Wasserpflanzen-Plattformen und der Scaping-Szene entwickelt hat.
Pflanzenlotto
Nach einer kurzen Pause beginnt wieder das allseits beliebte Pflanzenlotto. Mit viel Engagement und Humor werden nach und nach die Nummern gezogen. Dank der vielen Spenden wechseln insgesamt über 60 Pflanzen- und Sachpreise den Besitzer.
Das nächste Treffen der Regionalgruppe Bayern-Süd findet am 26.04.2014 statt. Walter Mißbichler ist eingeladen und wird uns seinen Vortrag über die Planung und Bau eines Gartenteichs zeigen.