26. Juli 2014
Diskussionsrunde zum Thema „Dünger“
von Stephan Mitschik
Zum dritten Treffen des Arbeitskreises Wasserpflanzen Bayern-Süd im Jahr 2014 hatten sich am 26. Juli wieder einige Wasserpflanzenfreunde in der Gaststätte „Amperlust“ in Esting zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Dünger“ eingefunden.
Nach der Begrüßung berichtete AK Wasserpflanzen-Vorsitzender Claus-Dieter Junge vom VDA-Bundeskongress in Weingarten, sowie dem im Juni stattgefundenen Jahrestreffen des Arbeitskreises Wasserpflanzen in Deggendorf. Nächstes Jahr wird das Treffen in Leipzig stattfinden. Claus-Dieter Junge wird dann nicht mehr für den Vorsitz des AK Wasserpflanzen kandidieren. Als letztes Thema hatte unser AK-Wasser-pflanzen-Vorsitzende noch die Anfrage unserer Freunde aus Baden-Württemberg: Die planen für 2015 einen mehrtägigen Ausflug und schlagen vor, dass wir dieses gemeinsam durchführen. Das Ziel ist der Besuch einer Wasserpflanzen-Gärtnerei in Ungarn.
Auf die die Diskussion einleitende Frage: „Wer düngt?“ meldeten sich alle Anwesenden bis auf zwei. Claus-Dieter Junge hatte einige der momentan verfügbaren Fest- und Flüssigdünger mitgebracht. Auch spezielle Cryptocorynen- und Echinodoren-Dünger waren unter dem Anschauungsmaterial. Wie man am besten düngt, hängt von vielen Faktoren ab: das verfügbare Wasser, die im Aquarium möglichst prächtig gedeihenden Wasserpflanzen, und nicht zuletzt der eventuelle Fisch- oder Garnelenbesatz machen die jeweils unterschiedliche Verwendung von Düngern notwendig. Je nach Art der eingesetzten Pflanzen stellt sich auch die Frage, ob eher ein Flüssig- oder ein Feststoffdünger zur Anwendung kommt. Hier gibt es Basis- oder Breitbanddünger. Die Basisdünger mit Stickstoff (N) Phosphor (P) und Kalium (K), auch NPK-Dünger genannt, decken den Grundbedarf der Pflanzen an Nährstoffen ab. Auf das Verhältnis dieser Inhaltsstoffe ist allerdings zu achten. Aus diesem Grund mischen viele Aquarianer sich ihre Dünger selber, und stellen so die optimale Zusammensetzung für ihren Gebrauch her. Ein Breitband-Dünger enthält gegenüber dem Basisdünger noch zusätzlich Spurenelemente wie Mangan, Bor, Cobalt, Lithium, oder Zink, und dient extra der Stärkung des Pflanzenwachstums. Ebenfalls diskutiert wurde Bodengrund als Depotdünger, der unter den Kies oder Soil kommt, er wurde jedoch nur in Zusammenhang mit einer Aquarienbodenheizung empfohlen, weil hier ein Austausch mit dem darüber befindlichen Kies gewährleistet werden muss, um Fäulnisprozesse zu verhindern. In der Literatur wird deshalb auch häufig nur dort Bodengrund verwendet, wo auch Pflanzen eingesetzt werden.
Auch die Häufigkeit der Düngung ist unter Umständen entscheidend. Gibt man beispielsweise einen Tagesdünger tröpfchenweise in das Wasser oder ist ein Dosator, wie er jetzt neu im Handel erhältlich ist, besser?
Dass diese Sachverhalte hier eher als Fragen formuliert sind, hängt damit zusammen, dass es keine umfassende und richtige Antwort gibt. Aus den Berichten der Anwesenden ließ sich heraushören, dass jeder sein ganz eigenes, auf sein Aquarium zugeschnittenes System hat, das unter Umständen bei anderen gar nicht funktioniert. Denn es spielen noch andere Faktoren, wie Licht und eventuell CO2 eine Rolle, die ebenfalls auf das Aquarium als funktionierendes Ganzes einen Einfluss haben. Da Pflanzen Photosynthese betreiben, und dabei Kohlenstoff in Form von CO2 fixieren, spricht man auch von CO2-Düngung. Aus den Niederlanden gibt es dazu jetzt auch den EasyCarbo-Dünger, der als Kohlenstoffdünger das CO2 ersetzen soll.
Im Anschluss an die Diskussion zeigte Claus-Dieter Junge noch Fotos von der Messe Interzoo, die im letzten Monat stattgefunden hat.
Vor der allseits beliebten Verlosung der mitgebrachten Wasserpflanzen zeigte Claus-Dieter noch ein Foto von einer Pflanze, die auf einer Messe als Sensation angepriesen wurde. Sie wies eine ungewöhnliche Wuchsform auf und war dadurch nur schwer einer Gattung zuzuordnen. Nach einer kurzen Diskussion stellte Herr Bogner klar, dass es sich dabei um eine sogenannte Verbänderung (Cristata-Form) handelt.