Arbeitskreis Wasserpflanzen e.V. – Regionalgruppe Bayern-Süd






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Oktober 2016



Schwarzwasser-Cryptocorynen im fließenden Wasser

von Walter Mißbichler

Ein Cryptocorynenfreund aus der Regionalgruppe bringt uns diese ungewöhnliche, bis vor wenigen Jahren noch undenkbare Haltungsform näher.

Als erstes Berichtete er uns über seine emersen Versuche mit unterschiedlichen Cryptocorynen und unterschiedlichen Kulturformen und Substraten. In ganz normalen Gittertöpfen kultivierte er zuerst C. griffithii in einer Substratmischung aus vier verschiedenen Substraten zusammengesetzt. Kies, Torf, Lehm und Blumenerde wurden zusammengemischt und die Cryptocorynen darin eingesetzt. In diesem Substrat war es auch schon möglich binnen einem halben Jahr die ersten Blüten zu sehen. Als Nachteil erwies sich aber die Blumenerde, weil diese zu viele Nährstoffe beinhaltet und die Cryptocorynen durch Überdüngung langfristig schädigt und schließlich zum Absterben bringt.

Der nächste Versuch mit C. minima aus Sumatra wurde in saurer Buchenlauberde als alleiniges Substrat durchgeführt. Der Erfolg war schon nach kurzer Zeit sichtbar mit wunderschönen Blüten in leuchtend gelb. In diesem Substrat wurden dann viele Arten (ca. 30!) erfolgreich emers kultiviert. Als Beispiel wurde C. bullosa gezeigt.

Doch nach vielen Jahren ist ein Pilz in den Kulturen aufgetreten, der alle Pflanzen und Töpfe zunehmend überzogen hat und durch chemische Mittel nicht nachhaltig zu bekämpfen war. Weil der Pilz das Wachstum der Pflanzen behinderte reifte der Gedanke die Cryptocorynen in fließendes Wasser zu setzen, wo der Pilz dann von selbst verschwunden ist.

In der derzeitigen Kultur werden 2 Aquarien mit je 350 Liter Volumen verwendet. Der Wasserstand beträgt 24 cm, was ca. 150 Liter Wasser entspricht. Das Wasser wird einer Umkehrosmose Anlage entnommen und es werden geringe Mengen Spurenelemente zugesetzt.

Um fließendes Wasser zu erhalten ist eine Umwälzpumpe mit Oberflächenabsaugung installiert.

Die Cryptocorynen werden artenrein in 20 cm hohen Plastikschalen in Buchenlauberde gesetzt, wo sie anfangs mit kalkfreien Steinen beschwert werden. Die Schalen mit den Cryptocorynen stehen also ca.4 cm unter Wasser und die Blätter der Cryptocorynen liegen auf der Wasseroberfläche auf, so wie das zum Beispiel auch von Seerosen bekannt ist.

Die Strömung ist so eingestellt, dass sich die Blätter der Cryptocorynen auf der Wasseroberfläche stark bewegen, das Substrat am Boden der Schalen aber nicht aufgewirbelt wird.

Als Beleuchtung hat sich eine T8 Leuchtstoffröhre als völlig ausreichend bewiesen. Die Temperatur des Wassers ist auf 27 °C eingestellt.

Diese Kultur hat sich bisher als Perfekt erwiesen und die Cryptocorynen vermehren sich enorm und blühen. Sie werden sehr viel größer als das in emerser Kultur der Fall war. Als Fazit kann gesagt werden, dass jetzt eine optimale Kulturform gefunden wurde und man nicht einfach aufgeben soll. Hartnäckigkeit zahlt sich eben aus.

Im Weiteren wurde uns von den Gästen Mario Pohl aus Stuttgart und Claus Kettner mit Sohn aus der Schweiz noch wunderschöne Bilder von Naturfundorten und Cryptocorynen seltener Arten gezeigt. Dies war eine absolute Bereicherung zu unserem Tagesprogramm und alle waren Nachhaltig begeistert, was in den anschließenden einzelnen Gesprächen zu hören war.

Fazit: Ein gelungenes Treffen das sich in seiner Einzigartigkeit wiederspiegelt und in Worten kaum zu fassen ist. Wir freuen uns schon jetzt auf das Jahresprogramm 2017!



16. Januar 2016



Ohne Moos nix los! Diskussion und Erfahrungsaustausch

von Stephan Mitschik

Am 16. Januar 2016 begrüßte Claus-Dieter Junge rund 20 Wasserpflanzenfreunde zum ersten Treffen des Arbeitskreises Wasserpflanzen. Der Leiter der Regionalgruppe Bayern-Süd im VDA wies die in der Estinger Gaststätte „Amperlust“ Anwesenden darauf hin, dass die Regionalgruppe bereits seit 19 Jahren besteht, und somit nächstes Jahr das 20-jährige Bestehen gefeiert werden darf. Zudem bedauerte Junge, dass aufgrund von drei Absagen von bereits geplanten Referenten diese Jahr kein Flyer wie sonst gedruckt werden konnte. Nur das Programm für Oktober und das Thema des heutigen Januar-Treffens steht fest.

Mit einem Referenten aus den eigenen Reihen, Jörg Corell, als Moderator begann dann die Diskussion und der Erfahrungsaustausch zum Thema „Ohne Moos nix los. Die Verwendung von Moosen in der Aquaristik“.

Einführung: allgemeines über Moose

Zunächst stellte Jorg Corell in einem kurzen Vortrag die Welt der Moose vor. Sie gehören zu den urtümlichsten Pflanzen, die vor ca. 450 Millionen Jahren aus den Grünalgen hervorgegangen sind. Heute kennt man etwa 16 000 Arten, wobei keine natürlichen Verwandtschaftsgruppen bestehen. Sie werden in drei große Abteilungen eingeteilt: die Horn- Leber- und Laubmoose, wobei die beiden letztgenannten Gruppen in der Aquaristik Verwendung finden. Laubmoose sind mit ungefähr 10 000 Arten am häufigsten vertreten, gefolgt von den Lebermoosen mit 6 000 Arten. Die Hornmoose stellen mit 100 Arten die kleinste Gruppe dar. Das Online-Wasserpflanzen-Portal flowgrow (Aquasabi) hat mehr als 40 Moosarten aufgelistet, die für Aquarianer interessant sind.

Aufgrund ihrer feinen Verzweigungen ist die Oberfläche von Moosen sehr groß, weshalb sie Nährstoffe wie Kalium, Calcium oder Magnesium über ihre Blätter aufnehmen. Den meisten Moosarten fehlen Leitgewebe, wie sie bei den höheren Pflanzen vorkommen. Deshalb sind Moose auf feuchte beziehungsweise periodisch feuchte Umgebungen angewiesen. Gegen die Austrocknung haben sie zudem eine leichte Wachsschicht entwickelt, die das Entweichen von aufgenommenem Wasser verhindert. Zudem begünstigt die Wachsschicht die Reproduktion der Moose, da die begeißelte männliche Samenzelle zur weiblichen Samenzelle schwimmen muss. Die dominierende Vermehrung der Moose geschieht jedoch über Sporen, die sich zu einer vielzelligen Moospflanze entwickeln. Moose blühen nicht, sie bilden Sporenkapseln (Sporophyten) aus, wobei aus den Sporen über eine Zwischenstufe, dem Protonema, dann männliche und weibliche Pflanzen entstehen.

Diskussion

Die nach dieser allgemeinen Einführung über Moose stattfindende Diskussion beginnt mit einer Aufzählung der in der Aquaristik verwendeten Arten. Den Besuchern des Treffens fallen dazu zahlreiche Arten ein: Vesicularia, Fissidens-Arten, Ricchia, Stringi-Moos, Chrismas-Moos, Barbula convoluta, Monoselenium tenerum, Flame-Moos, sowie Fontinalis, das gewöhnliche Quellmoos werden genannt. Ein Teilnehmer wirft die Frage auf, ob sich Moose auch für Wabi-Kusas eignen, jener japanischen Kunst zur Verwertung von übriggebliebenen Pflanzen, die letztes Jahr an gleicher Stelle das Thema eines Treffens in Verbindung mit einem Workshop war. Die Antwort von einem Wabi-Kusa-Experten in der Runde war: ja, denn es reicht eine feuchte Umgebung, die sich mit Moos auf porösem Gestein wie Tuff gut als Mikroatmosphäre herstellen lässt.

Aquascaping

Jörg Corell als Diskussionsleiter stellt die Frage nach der Verwendung von Moosen als Element des Aquascapings in den Raum, das in der letzten Zeit sich steigender Beliebtheit erfreut. Hierzu kommen auch mehrere Vorschläge aus der Runde: Aufbinden von Moosen auf Steine oder Wurzeln mit Hilfe von Garn stellt genauso eine Möglichkeit dar, schöne Effekte zu erzielen, wie auch die Verwendung eines Drahtgeflechts. Die Wasserpflanzen-und Aquascaping-Expertin Claudia Hary verweist noch auf eine weitere Möglichkeit: Bei Moosen, die keine Wurzeln bilden, kann man diese auch auf Dekoelemente kleben. Dazu gibt es im Handel einen speziellen wasserfesten Sekundenkleber. Manche Moose, wie zum Beispiel Ricchia benötigen keine Befestigung, sondern bilden Polster oder Kugeln aus, die durch das Aquarium fluten.

Wie die Moose selbst sind auch deren Bezugsquellen heutzutage vielfältig. Über Online-Anbieter sind die Pflanzen ebenso gut zu beziehen wie direkt über den Handel eines Zoo-Fachgeschäfts.

Verwachsung von Moosen und „falsche Moose“

Hat man mehrere ähnliche Moose in einem Aquarium, kann es vorkommen, dass die Moose miteinander verwachsen. Um zu verhindern, dass man zur nächsten Börse oder zum nächsten AKW-Treffen Moosmix spec.“ mitbringen muss, empfiehlt es sich, die Moose in verschiedenen Aquarien getrennt einzupflanzen, so die Expertin Claudia Hary.

Auch „falsche Moose“ erfreuen sich in der Aquaristik als Hingucker großer Beliebtheit. Die „Mooskugel“ Cladophora aegagrophila besteht eigentlich aus zu einer Kugel geformten Fadenalgen und der Farn Lomariopsis lineata wird auch gerne als Moos klassifiziert.

Lichtbedarf

Früher galt die Faustregel 0,5 W/l als aussagekräftig für den Bedarf an Licht für Pflanzen. Aufgrund der Einführung von LEDs ist heute die Ermittlung des Lichtbedarfs nicht mehr so einfach, und es bedarf noch längerer Erprobungsphasen von unterschiedlichen Beleuchtungen, um genauere Auskünfte geben zu können. Generell lässt sich aber feststellen, dass Lebermoose viel Licht benötigen, während es zum Beispiel beim Javamoos auch recht dunkel sein darf. Die Erfahrungen der Wasserpflanzenfreunde waren diesbezüglich auch sehr verschieden.

Vermehrung und Wachstumsrate, Wuchsformen

Bestimmte Moosarten wie Javamoos neigen dazu zu wuchern und müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden. Verändern sich jedoch die Bedingungen im Wasser kann es auch zu Stagnation kommen. Das Korallenmoos Riccardia wächst am besten bei Zugabe von NO3-Dünger. Die Wuchsformen können, wie bereits weiter oben beschrieben als Polster oder flutend vorkommen, gezielt aufgebunden werden oder zwischen Steinen und Wurzeln in Spalten gesteckt wachsen.

Nach Beendigung der Diskussion bekam Diskussionsleiter Jörg Corell von Claus-Dieter Junge ein Schreibset als Dankeschön überreicht.

Pflanzenlotto

Nach der sehr angeregten und interessanten Diskussion gab es zum Abschluss noch das Pflanzenlotto, das diesmal ganz im Zeichen von Moosen stand. Die meisten dieser Pflanzen wurden von Claudia Hary gespendet, es gab aber noch einige weitere Wasserpflanzen, sowie Düngerproben und weitere nützliche Utensilien zur Wasserpflanzenpflege. Vielen Dank an Jörg Corell für die Einführung in die Welt der Moose und die Diskussionsführung!



Aqua Planta 04/2015



Inhalt

Hans-Josef Hobusch Grußworte des neu gewählten Arbeitskreis-Vorsitzenden
Bill Reichert Die Kultur der Cryptocorynen in den USA und Kanada
Claus-Peter Gering Laichkräuter
Alexander Grigorov Lagenandra jacobsenii de Wit: die Schönheit und das Ungeheuer
Reinhard Boeck Victoriahaus des Botanischen Gartens Berlin-Dahlem immer noch nicht eröffnet
Hans-Josef Hobusch Jahrestreffen 2015 des Arbeitskreises in Dessau
Reinhard Boeck Nachruf für Takashi Amano
Günter Oberjatzas Treffen der ECS 2015
Günter Oberjatzas Literaturbesprechungen
Claus Rembold Beitragszahlung für 2016
Reinhard Boeck Termine der Regionalgruppen


Aqua Planta 03/2015



Inhalt

Prof. Dr. Hermann Heilmeier & Prof. Dr. Wolfram Hartung Unerschrockener Zwergriese Chamaegigas intrepidus Dinter und seine Anpassung an den extremen Standort in Zentralnamibia
Andreas Stelzl Methoden zur CO2-Versorgung von Pflanzenaquarien
Niels Jacobsen, Josef Bogner, Nguyen Van Du, Quang Bui Hong, Marian Ørgaard Einige Fundorte von Cryptocoryne crispatula (Araceae) im nördlichen Vietnam
Stephan Mitschik Cryptos im Becher – Beginn einer Leidenschaft
Andreas Kettner Der Arbeitskreis Wasserpflanzen auf der Aqua Fisch 2015
Christel Kasselmann Gedenken an Kaspar Horst
Günter Oberjatzas & Sven Ploeger Literaturbesprechungen
Günter Oberjatzas Nachruf für Herbert Bader
Reinhard Boeck


18. Juli 2015



Aquatische Carnivoren – vorgestellt von Dr. Andreas Fleischmann

von Stephan Mitschik

Claus-Dieter Junge begrüßt am 18.07.2015 die Besucher des dritten diesjährigen Treffens des Arbeitskreises Wasserpflanzen Region Bayern-Süd in der Gaststätte „Amperlust“ in Esting. Er macht dabei noch einmal auf das Jahrestreffen des Arbeitskreises vom 2. bis 4. Oktober in Dessau aufmerksam. Der Anmeldeschluss ist hier der 21. August. Desweiteren heißt Junge den Referenten des Treffens, Dr. Andreas Fleischmann, herzlich willkommen, der uns die Welt der aquatischen Karnivoren aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel näherbringen möchte. Der Referent aus Landsberg am Lech weist zunächst darauf hin, dass die im Vortrag verwendeten Fotos aus der Natur, sowie aus Kultur stammen, wobei aquatische fleischfressende Pflanzen sehr schwierig zu kultivieren sind. Weltweit gibt es rund 800 fleischfressende Pflanzenarten, wovon zum Beispiel der Sonnentau, der Wasserschlauch, das Fettkraut, sowie die Venusfliegenfalle die bekanntesten sind. Anders verhält es sich mit den aquatischen Formen dieser außergewöhnlichen Pflanzen. Die Familie der Droseraceae der Sonnentaugewächse, zu der auch die Venusfliegenfalle Dionea und die Wasserfalle Aldrovanda gehört, umfasst 250 Arten. Ihnen gemeinsam ist die Fähigkeit, durch Einsaugen oder schnellem Zuklappen ihre Beute zu fangen. Anhand von Schaubildern macht Dr. Fleischmann den interessierten Zuhörern deutlich, wie sich diese Klappfallen aus primitiven Blättern mit sekretorischen Drüsen in der Evolution entwickelt haben könnten.

Aldrovanda

Zunächst geht der Referent auf die Gattung Aldrovanda, der aquatischen Schwester der Venusfliegenfalle, ein. Sie wächst bei einer Temperatur von 35°C bis zu 1 cm pro Tag, bevorzugt allerdings nährstoffarmes Wasser, das keine Fadenalgen enthält. Sie ist nicht winterfest, ihre Verbreitung erfolgt durch den Zugvögel. Die an den Blättern befindlichen Borste dienen als Abstandshalter, um nicht leer zuzuschnappen. Berührt ein Beutetier, zum Beispiel eine Mückenpuppe die Borsten einmal, schnappt die Falle zu, und die Beute wird durch Sekrete der an den Blättern befindlichen Drüsen verdaut.

Utricularia

Im Folgenden geht Dr. Fleischmann auf die Familie der Utricularia, der Wasserschlauchgewächse, ein. Sie gehören zur Ordnung der Lamiales, der Lippenblütenartigen. Weltweit gibt es 240 Arten von Utricularia, wobei in Europa und auch in Bayern sieben davon existieren. 10 Prozent der Utricularia-Arten sind aquatisch, sie kommen meistens terrestrisch aber auch epiphytisch vor. Diese Pflanzen besitzen keine Blätter, sondern Fangblasen, die als Saugfallen fungieren. Berührt eine Beute, das vor der Klappe befindliche Sinneshärchen, öffnet sich die Klappe, und durch den Unterdruck in der Fangblase wird die Beute mitsamt dem Wasser eingesaugt. Dabei wendet die Pflanze auch Mimikry, das heißt sie imitiert ihre Beute, zum Beispiel eine Daphnie. So wird die Beute angelockt, und kommt sie der Fangblase zu nahe, wird sie eingesaugt. Durch Sekretionsdrüsen im inneren der Blase wird die Beute dann verdaut. Faszinierend sind auch Utricularia, die in Venezuela in den Tafelbergen epiphytisch in Bromelien wachsen. Hier entwickelt die Pflanze sowohl große als auch kleine Fallen, denn die Beutetiere sind hier in unterschiedlichsten Größen vorzufinden. So bevölkern auch die Kaulquappen von Pfeilgiftfröschen diese Mikroteiche im Zentrum der Bromelie, und dienen somit auch den Pflanzen als Nahrungsquelle. Überhaupt sind Wasserschläuche überall da zu finden, wo auch nur die kleinsten tropfenartigen Wasserstellen an Pflanzen existieren. Schließlich hat Utricularia noch einen Rekord aufzuweisen: sie besitzt die Art mit der kleinsten vollständigen Blüte unter den Bedecktsamern, U. simmonsii. Sie misst nur etwa einen halben bis einen Millimeter im Durchmesser und wurde 2008 im Northern Territory in Australien gefunden.

Genlisea

Zum Schluss seines Vortrags geht Dr. Fleischmann noch auf die Gattung Genlisea ein, die eine gegenüber den bisher vorgestellten aquatischen Carnivoren in der Evolution noch weitergehende Spezialisierung entwickelt hat: die Reusenfalle. Die Pflanze hat dimorphe Blätter: die carnivoren Rhizophylle und die photosynthetischen Blätter. Sie benötigt zum Fangen von Beute immer fließendes Wasser, ist also häufig an Quellaustritten zu finden. Zu ihrer Beute gehören Nematoden, Milben aber auch Protozoen. Die Beute kann sich bei dieser Pflanze nur in eine Richtung bewegen, und die geht Richtung Magen. Dieser ist mit besonders vielen sekretorischen Drüsen ausgestattet, und verdaut die Beute. Hier wurden Crustaceen, Algen, aber auch Amöben gefunden. Was die Verbreitung und die Habitate anbelangt, ist Genlisea auch sehr vielfältig aufgestellt. Man findet sie sowohl auf den Inselbergen in Guinea, als auch in vielen Gebieten Mittel- und Südamerikas, sowie in Afrika, die saisonal nass sind beziehungsweise auch auf Quarzsand- oder eisenhaltigen Gesteinskrusten. Sie ist auch häufig mit Sphagnum-Moospolstern vergesellschaftet.

Pflanzenlotto

Nach diesem hochinteressanten und wissenschaftlich fundierten Vortrag gab es wieder eine Versteigerung von Cryptocoryne blasii, sowie das obligatorische Pflanzenlotto mit vielen Wasserpflanzen, aber auch den dazugehörenden Pflegeprodukten.

Vielen Dank an Dr. Andreas Fleischmann für den tollen Vortrag!



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